Der Gebäudekomplex setzt sich aus zwei hallenartigen Baukörpern, die traufseitig verbunden sind, in Ziegelstein- / Putzarchitektur zusammen.
Der Hauptbaukörper, die ehemalige Walzhalle -große Halle-, (heute mit Vorraum, Multifunktionsräumen und Galerie), besteht aus einem ca. 33,00 Meter langen und ca. 21,00 Meter breiten Bauwerk unter einem giebelständigen Mansard-Giebeldach.
Die ehemalige Glühhalle -kleine Halle- (heute Bistro), besteht aus einem ca. 14,50 Meter langen und ca. 11,30 Meter breiten Baukörper unter einem giebelständigen Satteldach.
Die genieteten Fachwerkbinder beider Hallendächer liegen auf den Außenmauern, im Bereich der Mauer-Vorlagen und im Verbindungsbereich beider Hallen auf einem Unterzug auf.
Die geschossübergreifende Gliederung des Giebels der ehemaligen Glühhalle (kleine Halle) wird dabei durch zwei Backsteinvorlagen und ein axiales dreibahniges Thermenfenster, der Giebels der ehemaligen Walzhalle durch vier Wandvorlagen und ein ebenfalls axiales vierbahniges Thermenfenster erzielt.
Im Gegensatz zur Rückseite ist die Vorderseite in den Feldern geputzt. Die so gegliederten Giebel werden durch erdgeschossig angeordnete Eisensprossenfenster belichtet. Im Bereich der Walzhalle (große Halle) ist allerdings das dortige rechte Fenster zu einem Tor umgerüstet worden. In den Giebeln der Walzhalle betont je ein rundes Eisensprossenfenster die die Thermenfenster begleitenden Felder.
Die westliche Trauffront der Walzhalle wird durch sieben dreiachsige Eisensprossenfenster belichtet. Jedes dreiachsige Fenster steht dabei in einem rahmenden Putzfeld. Die Dächer sind mit Pfannen eingedeckt und mit firstbegleitenden Lüftungsbauten versehen.
Die vom Lüdenscheider Baugeschäft Wilhelm Feldmann & Co errichteten Werkhallen der Knopffabrik F.W. Noelle und späteren Maschinenfabrik Hesse & Jäger (Herstellung von Maschinen für die Drahtindustrie seit 1930) sind bedeutende Dokumente für Lüdenscheid und Westfalen.
Die Fabrikanlage, die anfangs der Knopfproduktion als einer der wichtigsten Industriezweige Lüdenscheids diente, (der älteste Plan über den Umbau stammt aus 1895/96), ist ein herausragendes Zeugnis für die Reformbewegung vor dem ersten Weltkrieg, die im benachbarten Hagen eines der europaweit wichtigsten Zentren hatte.
Äußeres Zeichen dieser Reformbewegung war der Jugendstil, der aus der Arts & Crafts-Bewegung in England (zwischen 1870 und 1920) entstand und maßgeblich von Henry van de Felde in Deutschland kommuniziert wurde. Das Hauptanliegen bestand in der Wiedervereinigung von Kunst und Kunsthandwerk mit dem Ziel, die schöpferische Vollwertigkeit des Kunsthandwerks wiederherzustellen (Quelle: Wikipedia). Der aus zwei hallenartigen Baukörpern bestehende Komplex verdeutlicht diese auch in Westfalen maßgeblich vom Hagener Impuls beeinflusste Architektursprache.